062 929 11 11  Apotheke Meyer Roggwil AG, Bahnhofstrasse 16, 4914 Roggwil/BE
Markus Meyer-Langenegger Donnerstag, 23. März 2023 von Markus Meyer-Langenegger

Eine 08/15-Apotheke würde mich langweilen

Markus Meyer ist Inhaber der Apotheke und hat am neuen Standort bewusst einiges anders arrangiert als gewohnt. Welche Gedanken er sich dazu gemacht hat und warum in seiner Apotheke Bistrotische stehen, verrät er im Kurzinterview.

Welche Geschichte steckt hinter Markus Meyer?
Eigentlich habe ich die Apotheke in meinem Blut und wollte gerade darum ganz lange dieses tolle Studium nicht absolvieren. Denn ich bin der 7. Apotheker in der 4. Generation und eigentlich der Typ, der gerne etwas Neues auf die Beine stellt. Also habe ich 2004 die Apotheke in Roggwil eröffnet und bin erst vor Kurzem mit meinem Team an den neuen Standort mit grösserer Verkaufsfläche gezügelt.

Gibt es eigentlich ein «Rezept für Gesundheit»?
Ja, Ernährung, Therapie und Lebensfreude.
Alle Besucher, welche die Apotheke betreten, befinden sich mitten in gesunden Lebensmitteln. Mit dem neuen Standort konnte ich endlich mein Bild der Gesundheit umsetzen. Gesundheit beschränkt sich für mich nicht nur auf Medikamente alleine. Mir ist es wichtig, dass wir möglichst regionale Lebensmittel konsumieren und wo immer möglich in der Qualität, welche unsere Umwelt am meisten respektiert. Diese Produkte finden sich nun in unseren Regalen, zum selber geniessen oder in den wunderschön verpackten Geschenkkörbli als Mitbringsel aus Roggwil, dem Rottal und dem Oberaargau. Auch da haben wir unser Angebot vielfältiger gestaltet.

Und welche Rolle spielt der Dialog, des Gespräch?
Eine zentrale. Dafür gibt es bei uns Bistrotische, an denen man zusammen sprechen, geniessen und lachen kann – auch dies ist sehr wichtig für die Gesundheit. Das kann dann bei einem Kaffee oder Tee, aber auch bei einem Mineral, Bier oder Wein sein. Auch dies ein Teil unseres erweiterten Sortiments.
Aber auch in der Anamnese - dem Erfragen der Krankheitsgeschichte - ergeben mir das Gespräch, Körperhaltung und äusserlich Auffälligkeiten des Gegenübers sehr tiefe Einblicke.

Die Apotheke in Roggwil ist also mehr als nur «Apotheke»?
Genau. Denn vor der traditionellen Apotheke finden sich die Naturheilmittel und die Drogerie- und Kosmetikprodukte.
Ein Arzneimittelroboter unterstützt uns beim Beziehen der Produkte aus unserem Lager – so bleibt mehr Zeit für die einzelne Kundin und den einzelnen Kunden an der Verkaufstheke. Und wenn das Thema persönlicher wird und eine Beratung unter vier Augen erfordert, dann stehen helle, diskrete Beratungsräumlichkeiten zur Verfügung.

Es ist also nicht alles einsehbar und offen gestaltet?
Offen schon, aber nebst dem Lager unserer Produkte, sind natürlich die Beratungsräume zur Wahrung der Privatsphäre in eigenen Räumen untergebracht. Nur so ist vertrauliches Wirken garantiert, was gerade bei einer Pille-danach, einem Harnwegsinfekt oder sonst einer medizinischen Triage grundlegend ist. Im oberen Stock haben wir auch Therapieräume und pflegen generell ein Netzwerk zu Spezialisten in unserer Umgebung. Damit Kunden auch dann kompetente Hilfe bekommen, wenn es nicht mehr unser Fachgebiet ist.

Das Labor ist bewusst ein «Blickfang»?
Ja, unser Labor für natürliche Arzneimittel haben wir bewusst für die Kunden transparent gestaltet. Wir setzen da unser Wissen über Pflanzen in Form von Spagyrik, Tinkturen, ätherischen Ölen, Gemmo-Mazeraten und homöopathischen Essenzen ein und vor den Augen der Kundinnen und Kunden zu einem individuellen Arzneimittel zusammen. Mit diesem Mehrwert sind wir meilenweit vom falschen Klischee der «Schubladenzieher» entfernt.

Sie verbinden also verschiedene Ansätze zum Wohl des Kunden?
Das ist unser ganzheitliches Beraten: Ich bezeichne mich und mein Team als «Brückenbauer» zwischen den verschiedenen Therapiemöglichkeiten und Fachpersonen. Aus dieser Grundhaltung ist auch die bereits 16. Auszeichnung der Apotheke für «Fachberatung Komplementär-Medizin» zu sehen. Denn es ist das vernetzte Denken und Wissen von Schulmedizin und sogenannter Alternativ-Medizin, welches uns auszeichnet. Zudem gibt es für alle im Team eine Weiterbildungspflicht. Der Wissenszuwachs im Gesundheitswesen ist enorm und wenn man sich nicht konsequent am Puls der Informationen hält, dann leidet die Beratungsqualität.

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